Es ist
halb sechs Uhr morgens. Pinkie, wie immer ruhigen Gemüts, hat sich nach der
Feierei im Arts Club selbst für seine Verhältnisse schnell auftreiben lassen,
aber bis ihr Miles ausfindig machen könnt, rollt schon der Wagen der Müllabfuhr
in die Straße. Kurz darauf folgt Miles höchstpersönlich- es wird dir auf ewig
ein Rätsel bleiben, wie er es jedes Mal schafft, nach einer durchzechten Nacht
das Trottoir entlang zu schreiten, als käme Dorian Gray nachmittags aus einem
Kaffeehaus. Mit der ironisch anmutenden Arglosigkeit, die ebenfalls eines
seiner Markenzeichen ist, erkundigt er sich, wie es läuft. „Miles,“ fängst du
an, „du kannst nicht einfach abtauchen, uns fast zwei Stunden warten lassen und
dann… ach egal.“ Pinkie reibt sich die Augen. „Ich brauch Wasser“, sagt er. „Mein
Kippen sind alle. “ sagt Miles. Deine auch. Ihr überquert die Straße zu einem
kleinen, schmucken Kiosk mit LED- Allerlei in den Schaufenstern und dem
üblichen Arsenal an Touristenkitsch, Pinkie rieselt Kleingeld für eine
gigantische Flasche St. Pellegrino auf die Theke. Bevor deine Zunge sich daran
erinnert, wie man deine Lieblingszigarettenmarke ausspricht, sagt Miles zum
Verkäufer: „Hey… du hast nicht zufällig irgendein Blatt Papier und 'nen Stift
hier rumliegen, die ich mir ausleihen kann? Help
a brother out.“ Der Kioskverkäufer runzelt die Stirn, kramt einen Werbekuli
und Quittungspapier heraus. „Besten Dank.“ Miles beginnt ein Kardiogramm zu
zeichnen. Natürlich ist es kein richtiges Kardiogramm, aber anders hast du
seine Schrift seit Schulzeiten nicht beschrieben. Allerdings haben jahrelanges
Training und viele gemeinsam bestrittene Klausuren aus dir den besten
Zackendeuter des Planeten gemacht: „Die
Begegnung mit dir hat einiges in meinem Kopf verändert-heute könnte der Tag sein,
an dem ich anfange an ein Leben im All zu glauben.“ Mühsam wendest du
deinen Blick vom Blatt ab und starrst deinen Kumpel in hellster Verwunderung an.
„Was zum Henker hast du denn genommen? Und wo warst du überhaupt die ganze Zeit?“
Seelenruhig kratzt Miles weiter. „Im Notting Hill Arts Club. Ihr etwa nicht?“
Ich möchte weiterlesen! :)
ReplyDeleteguuut, dann hau ich wohl am besten so oft es geht in die tasten!:)
Deleteder erste satz war zäh; den zweiten musste ich mehrmals lesen um ihn zu verstehen; beim dritten habe ich verstanden, wie der faden läuft; ab dem vierten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen! bitte bitte weiter, der anfang lässt einen sofort weiterspinnen und man wünscht sich zu wissen wie es weitergeht..
ReplyDeletedas ist einer der coolsten kommentare die ich je bekommen hab, danke!!
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